Hansespielplatz in Korbach
Liebe Spielplatzfreund:innen,
in unserem Newsletterformat „Projekt des Monats“ teilt unser Berliner Creative Center regelmäßig Projekte mit Ihnen, die besondere Aufmerksamkeit verdient haben. Grund dafür können der einzigartige Spielwert, die besonderen Umstände, die Individualität oder auch die Größe oder Location sein. Wir hoffen, Sie haben Spaß daran und bekommen vielleicht auch die eine oder andere Inspiration zu Ihrem einzigartigen Spielplatz.
Die Freifläche Laake Ost der hessischen Kreis- und Hansestadt Korbach sollte 2024 durch neue Spiel- und Aufenthaltsbereiche für verschiedene Altersgruppen zu einem Naherholungsgebiet für die benachbarten Anwohner:innen werden. Anziehungspunkt der neuen Parkanlage ist eine spektakuläre Spielstruktur, die sich um einen 8 Meter hohen Hügel herum und weit darüber hinaus erstreckt. An den neuen Park anschließend befindet sich eine 6.800 Quadratmeter große Freifläche, die zeitgleich renaturiert wurde.
Landschaftsarchitektin Ines Schulz, vom Büro Schulz Landschaftsarchitekten AKH, war für die Neugestaltung des 11.200 Quadratmeter großen Spielparks verantwortlich. Frau Schulz lässt uns wissen: „Die Stadt wollte auf dem Gelände eine Attraktion haben, einen erlebnisreichen Spielbereich, der sich optisch von anderen Spielplätzen abhebt und mit der Geschichte Korbachs verbunden ist. So hat sich die Idee entwickelt, dass man den markanten Hügel als Hauptspielfläche verwenden könnte.“ Wir erfahren weiter: „Da Korbach eine Hansestadt ist, entstand die Vorstellung von einem mit Netzen überspannten Hügel, der die weitreichenden Verbindungen der damaligen Hanse symbolisieren soll. Das Ende der „Netzreise“ wäre ein Turm auf der Anhöhe, von dem eine lange Rutsche wieder Richtung Hangfuß führt. Von dort kann die Reise wieder von vorne beginnen.“
Diese Idee wurde in die Tat umgesetzt: Unterschiedlichste Niedrigseilgarten-Elemente schlängeln sich nun die Anhöhe hinauf und bilden dabei eine lange Kletterstrecke. Das Berliner Creative Center hat den Verlauf des Niedrigseilgartens an die Steigung des Hügels angepasst, um einen langsamen Anstieg und somit eine niedrige Fallhöhe gewährleisten zu können.
Ziel des Kletterweges ist ein knapp 9 Meter hoher achteckiger Kletterturm mit zwei Netzebenen sowie einer fast 26 Meter langen Tunnelrutsche. Über drei Eingänge führt der Terranos Niedrigseilgarten-Parcours in den Turm. Klettert man zwei schräg angeordnete Netzteller hinauf, erreicht man die zweite Ebene. Von hier kann man auf schnellem Weg die Rutsche wieder hinunter nehmen. Inklusive Rutschweg können die Kinder und Jugendlichen über den vielseitigen Niedrigseilgarten am Stück eine beeindruckende Strecke von 114 Metern zurücklegen.
Über zwei Strickleitern gelangt man von der zweiten auf die dritte Ebene, die Aussichtsebene. Diese befindet sich auf einer Höhe von 4,30 Metern. Von unterhalb des Hügels sind es ganze 12 Meter, sodass man einen tollen 360°-Ausblick genießen kann. Transparente Stahlnetze sichern die obere Ebene ringsherum ab.
Mit viel Stahl sorgt die Kombination aus grünen Pfosten und Verbindungselementen sowie beigem Seil dafür, dass sich die Kletterstruktur wunderbar in die Parklandschaft einfügt. Der warme, natürliche Braunton der Bambuspaneele unterstützt dies ebenfalls.
Der gesamte Bereich der Laake ist ein rundum gelungenes Projekt. Es schafft einen Raum, an dem sich Jung und Alt begegnen können und verbindet Natur mit Bewegung. Das erhöht die Lebensqualität der Korbacher Bürger:innen – vor allem derer, die am Stadtrand leben.
Der Spielturm, der auf dem Hügel stehend fast 17 Meter in die Höhe ragt, ist von den umliegenden Straßen gut zu sehen. Er ist eine Landmarke, findet Frau Schulz. „Die Rutsche ist eine echte Attraktion. Sie ist sehr schnell – man hört die Kinder jauchzen, wenn sie aus dem Tunnel heraus geschossen kommen.“ Das Ziel, einen herausragenden Spielplatz zu schaffen, scheint also gelungen.
Wir hoffen, der Spielplatz in Korbach hat Ihnen gut gefallen und einen guten Einblick in unsere Arbeit liefern können.
Mit vielen Grüßen aus Berlin,
Ihr Berliner Creative Center
Quelle: © Berliner Seilfabrik