Stadt Korbach - Auf dem Weg zur »Globalen Nachhaltigen Kommune«
Die Stadt Korbach macht sich auf den Weg, eine von 13 „Globalen Nachhaltigen Kommunen“ in Hessen zu werden.
Immer mehr Kommunen verstehen „Nachhaltigkeit“ als eine große kommunalpolitische Gestaltungsaufgabe. Um aktuellen Herausforderungen zu begegnen, zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln, die Widerstandsfähigkeit zu steigern und kommunale Aufgaben nachhaltig zu gestalten, richten Kommunen zunehmend ihr Verwaltungshandeln an den Prinzipien der Nachhaltigkeit aus. „Die Betrachtung und Abwägung sozialer, ökonomischer und ökologischer Auswirkungen bei der Umsetzung kommunaler Ziele und Maßnahmen wird auch bei uns zunehmend zur Richtschnur unseres kommunalpolitischen Handelns“, so Bürgermeister Klaus Friedrich.
Die Stadt wird dabei in dem Projekt Global Nachhaltige Kommune (GNK) Hessen bis Ende 2023 mit 12 weiteren hessischen Kommunen unterstützt, kommunale Nachhaltigkeitsstrategien im Kontext der Agenda 2030 und der hessischen Nachhaltigkeitsstrategie gemeinsam mit der Verwaltung, Kommunalpolitik und anderen engagierten Akteurinnen und Akteuren zu entwickeln. Das Projekt wird begleitet durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Ziel ist es, eine strategische Verankerung der globalen Nachhaltigkeitsziele in den kommunalen Verwaltungsalltag vorzunehmen.
Dabei sollen ein verwaltungsinternes Kernteam in Abstimmung mit der Verwaltungsspitze und einer Steuerungsgruppe, in der Kommunalpolitik und weitere gesellschaftliche Akteurinnen und Akteure vertreten sind, Nachhaltigkeitsstrategien für Korbach entwickeln und deren Umsetzung initiieren.
Das verwaltungsinterne Kernteam hat bereits eine Bestandsaufnahme der bisherigen Nachhaltigkeitsaktivitäten der Stadt Korbach vorgenommen. Dabei konnte festgestellt werden, dass bereits viele dieser Aktivitäten die von den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen im Jahr 2015 verabschiedeten 17 globalen Nachhaltigkeitsziele berücksichtigen und umsetzen.
Diese 17 Nachhaltigkeitsziele, die sog. Sustainable Development Goals (SDGs), bilden für alle Staaten – erstmals in Nord und Süd – einen gemeinsamen Bezugsrahmen und sind in Deutschland für Bund, Länder und Kommunen handlungsleitend.
Kommunen haben für die Umsetzung der formulierten Ziele eine besondere Bedeutung. In aller Welt stehen Kommunen beim Kampf gegen die Armut sowie bei globalen Umweltherausforderungen an vorderster Front.
In allen dieser 17 Ziele geht es darum, für gemeinsame Anliegen und öffentliche Güter auch gemeinsame Sorge zu übernehmen – wie etwa für das Klima, die biologische Vielfalt, das Wasser und den Boden. Gemeinsam das Welthandelssystem fair zu gestalten, soziale Gerechtigkeit zu fördern und den Frieden zu sichern, werden als Aufgabe aller festgeschrieben. In diesem Rahmen wollen Staaten, Kommunen, Wirtschaft und die Zivilgesellschaft für globale Ziele gemeinsam Verantwortung tragen.
„Mit konkreten kommunalen Handlungsfeldern werden die globalen Nachhaltigkeitsziele in die kommunale Wirklichkeit übersetzt und bieten damit einen praxiserprobten Rahmen für die Analyse, Bewertung und Umsetzung der nachhaltigen Kommunalentwicklung“, so Bürgermeister Klaus Friedrich weiter.
„Wir sind gespannt, welche Strategien die Steuerungsgruppe für den Weg zur Globalen Nachhaltigen Kommune auswählt und welche Handlungsempfehlung daraus abgeleitet werden“, so der Rathauschef.
Die Gruppe wird sich voraussichtlich noch vor dem Sommer zu vier Arbeitssitzungen treffen.
Über die Ergebnisse und die weitere Vorgehensweise wird dann die Stadtverordnetenversammlung abschließend beraten.